JÜRGEN HERMANN KRAUSE

Jürgen Hermann Krause
Ich bin Jürgen Hermann Krause – ich bin die Kamera. Denn Fotografie ist mehr als nur ein Snap. Die Kamera weiß nicht, was sie sieht, was sie abbildet. Korrekt belichtete Fotos, wie sie die Automatik moderner Kameras und Handys erzeugen, sind korrekt belichtete Momentaufnahmen – nicht mehr und nicht weniger.

Als Fotograf weiß ich, was ich fotografiere, und wie ich das Gesicht, die Szene oder das Objekt ins Licht setzen möchte. Das sage ich der Kamera. Ich entscheide, was mein Werkzeug tun soll. Das „Knipsen“ ist nur die halbe Miete, nur das halbe Bild. Echte Fotografie entsteht sowohl vor dem Auslösen als auch nachher durch die Bearbeitung – das war schon immer so, nicht erst seit der Digitalfotografie. Deshalb: Ich bin die Kamera.

Meine ersten Fotos? Als Teenager habe ich mit der Kamera meines Vaters angefangen, Dinge zu fotografieren, die nicht weglaufen oder sich wehren können: Straßen- und Landschaftsfotografie, Gegenlichtaufnahmen, Stadtstillleben in Schwarz-Weiß... Doch ich wollte mehr, wollte nicht nur statische Langeweile abbilden. Mein nächster Schritt: Personen in Szene zu setzen, zu experimentieren. Gesichter sammeln.

Die Interaktion mit Menschen inspiriert mich. Menschen sind nie langweilig, Fotografie ist nie langweilig – im Gegenteil: Sie ist extrem vielschichtig, quasi divers. Sie möchte entdeckt werden. So habe ich als leidenschaftlicher Fotograf und Sichtbarmacher neben kommerzieller Fotografie, Corporate, Event-Begleitung und Porträtfotos auch die Kunst für mich entdeckt.

Kunst ist die persönlichste Art. Sie hat sich ihren Weg aus mir heraus gebahnt. Sie entspringt einem inneren Wunsch; ich muss sie einfach machen – wie ein Kind, das voller Freude spielt, das dabei etwas entdeckt und dies weiter ausprobiert, weiterführt. Auch ich teste aus, gehe weiter, experimentiere und stelle dabei die Technik in Frage bzw. auf den Kopf – wie in meinen „Minimum visible“-Arbeiten.

Festzustellen und anzuerkennen, dass ich nicht nur Fotograf, sondern auch Künstler bin, war ein Prozess. Ich war mir dessen lange Zeit nicht bewusst. Mir fehlte das Selbstbewusstsein zu sagen: Ich bin Künstler. Mir fehlte das Selbstbewusstsein zu sagen: Fotografie ist Kunst. Heute sage ich: Kunst ist Fotografie.

Wie ein Maler, der seine Bilder immer wieder überpinselt, oder ein Autor, der sein Manuskript ständig überarbeitet, erarbeite auch ich mir meine Fotowerke so lange, bis sie für mich stimmig sind – mit meiner Neugierde, meiner Erfahrung, meiner Kamera, im Austausch mit Menschen, mit Leidenschaft, in der Dunkelkammer, am Rechner. Fotografie ist ein sehr persönlicher, magischer Prozess.

Was möchte ich als Fotograf und Künstler erreichen? Menschen. Fotografie ist zunächst Mittel zum Zweck, mich mit meinen Prägungen und Erfahrungen auszudrücken. Mit meiner Kamera halte ich fest, was mich berührt. Gleichzeitig möchte ich andere mit meiner Kunst anregen, sie begeistern, inspirieren – natürlich auch dazu, mich für ihre Projekte zu beauftragen oder meine Kunst zu kaufen. Ohne Kommerz gibt es keine Kunst. Bei aller Leidenschaft: Ich lebe mit und von ihr.

 

Referenzen

A Tribute To Amy | Ausbildungsstrukturprogramm Jobstarter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung | Bergbau-Berufsgenossenschaft | Beckmanns Plan | Blue Byte | c·k·s·s Rechtsanwälte | Coconut Records | Deutsche Post AG | Deutsche Postbank AG | Postbank Systems AG | Deutsche Telekom AG | DEVK | Kreissparkasse Siegburg | IHK Köln | Immobilien Manager Verlag | Lendgold | Synetic | TDK | Tiba Technologieberatung | Verlag Deutsche Polizeiliteratur | VerA/Senior Experten Service | Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst | Wacom |

 

Einzelausstellungen

2012
Cosplay – Das Spiel mit dem Wunsch-Charakter
schaelpic photokunstbar, Köln

2015
Ostblick ‘90 – Street-Photography aus den letzten Tagen der DDR
- schaelpic photokunstbar, Köln
- Wyndham Grand Hotel, Frankfurt/Main

2018
Lendgold: Fotografie meets Rockband
Café Wohnraum, Köln

Gruppenausstellungen

2012
Cosplay – Das Spiel mit dem Wunsch-Charakter
Freelens Rheinland: Rheine Träume / Carlswerk, Köln

2014
Tonart – Porträts und Bandfotos aus der Musikszene Köln
Freelens Rheinland: Rheine Träume / The New Yorker/Harbour Club, Köln

2016
Gesichter und Geschichten
Freelens Rheinland: Rheine Träume / Carlswerk, Köln

2023
Augenblick mal! – Sechs Freelens-Fotograf:innen geben Einblick in ihre Arbeiten
Kunsthalle Lindenthal, Köln
Organisation und Teilnahme

2023
Vom Pathos der Dinge – Die Litfaßsäule
schaelpic photokunstbar, Köln

2025
Wegsehen zwecklos, Internationale Photoszene Köln
Hochbunker Elsaßstraße, Köln
Organisation und Teilnahme

Vorträge und Präsentationen

2014
Silber und Bytes – Tribute to 175 Years of Photography
Museum für angewandte Kunst Köln (MAKK)

Stipendien

2021
"Auf geht’s!" NRW-Stipendium für freischaffende Künstlerinnen und Künstler

2022
"Auf geht’s!" NRW-Stipendium für freischaffende Künstlerinnen und Künstler

Dozent für Fotografie

2018 bis 2023
Dozent für Fotografie an der Deutsche Pop Akademie, Köln.

 

Jürgen Hermann Krause ist Mitglied im Berufsverband FREELENS.